Verständnis füreinander schaffen

Liebe Kids of Immigrants, wer kennts: So manche fragwürdige Erziehungsmethode unserer Mamas/Eltern begleitet uns auch im Erwachsenenalter noch weiterhin. Vielleicht sind es auch schwer nachvollziehbare Entscheidungen oder einfach das Aufwachsen in zwei oder mehr Kulturen, die wir leben, aber irgendwie auch nur so halb. Als wir die Fragen im Buch mit Hilfe von Mamas aus unterschiedlichsten Ländern formuliert haben, entstand bei uns plötzlich ein ganz anderes Verständnis für die Vorgehensweisen unserer Eltern. Das hat uns dabei geholfen Vergangenes aufzuarbeiten. Diese Aha-Momente wünschen wir auch anderen Familien.

Inspiration

In keiner Familie ist immer alles Friede, Freude Eierkuchen. Es gibt Schicksalsschläge, traumatische Erlebnisse und Streit. Auch wenn es sicherlich schwerfällt, aus allen Geschehnissen etwas Positives zu ziehen (und es wohl in einigen Fällen nicht im Verhältnis steht) war es uns dennoch wichtig, dass die Mamas für sich reflektieren, was und/oder wer ihnen geholfen hat, Vergangenes zu verarbeiten und wie sie dunkle Zeiten durchgestanden haben. Das Ausfüllen soll den Frauen in Erinnerung rufen, wie toll und stark sie sind und wir können von Ihnen lernen.

Zeitzeug*innen

Was haben unsere Eltern hautnah miterlebt? Diktaturen, eine Nuklearkatastrophe, das Gastarbeiter*innenabkommen, Hochwasserkatastrophen, Kriege, Anschläge oder den Mauerfall? Im Buch gibt es genügend Platz, um alle Details der miterlebten weltgeschichtlichen Ereignisse zu verewigen. Vielleicht sind diese Erinnerungen nicht nur für die eigene Familie interessant. Wichtig war uns dabei, dass wir die Fragen so formulieren, dass sie Antworten herauskitzeln und nicht bloß mit „ja“ und „nein“ oder womöglich gar nicht ausgefüllt werden. 

Mauern einreißen

Mit dem Älterwerden wuchs unser Interesse an der Einwanderunsgeschichte unserer Eltern. Wie war das eigentlich damals? Warum sind sie nach Deutschland gekommen? Was haben sie zurückgelassen? Manche Fragen konnten wir gut ansprechen, bei einigen sehr persönlichen gibt es eine Gewisse Hemmschwelle. Heute wissen wir, dass es vielen Kids of Immigrant so geht wie uns. Im Buch haben Mamas alle Zeit der Welt, das aufzuschreiben, was sie mit der Familie teilen wollen. Dabei können Sie in Erinnerungen schwelgen und gleichzeitig realisieren, wie viel sie in ihrem Leben schon gemeistert haben.